Die meisten unter uns haben schon von ihr gehört. Wir kennen sie durch Kosmetikprodukte, in denen sie verwendet wird: Bodylotions oder Hautcremes verweisen oft auf den Bestandteil Aloe Vera. Sie verbessert das Hautbild und spendet Feuchtigkeit: Sie ist ein wahres Pflegewunder.
Eher unbekannt sind die weiteren Wirkungen, die die Aloe Vera mit sich bringt. Sie hat eine stark abführende Wirkung und kommt häufig in pflanzlichen Medikamenten zum Einsatz. Es wird angeraten – sofern zur Aloe Vera als abführendes Mittel gegriffen wird – nur kurzfristige Anwendungen zu planen, da viele Nebenwirkungen oder gar Vergiftungserscheinungen auftreten können. Dazu später mehr.
Aloe Vera sollte nicht verwendet werden, wenn: Sie unter einem Darmverschluss leiden, schwanger oder in der Stillzeit sind, Sie eine entzündliche Darmkrankheit haben oder Sie oder Ihre Kinder unter 12 Jahre alt sind.
Aloe Vera kann ebenfalls Wechselwirkungen mit einigen Entwässerungsmitteln, kortisonhaltigen oder herzstärkenden Medikamenten verursachen. Sollte eine versehentliche Überdosierung stattgefunden haben, treten folgende Symptome auf: Schwerer Durchfall mit Vergiftungserscheinungen und starker, gar nierenschädigender Flüssigkeitsverlust. Daher sei angeraten, bei jeder Verwendung reichlich Wasser zu sich zu nehmen.
In den meisten Fällen wird die Aloe Vera daher in der kosmetischen und auch therapeutischen Hautpflege verwendet.
Sollte die Heilpflanze nun doch zum Abführen verwendet werden, sollte folgendes beachtet werden:
Werden Abführmittel missbräuchlich angewendet, führt dies oft zu chronischer Verstopfung. Durch die wiederholte Verwendung der Abführmittel wird der Darm geschwächt, was sogar – in schweren Fällen – zu einer Darmträgheit führen kann.
Sich wiederholende Verstopfungen sollten Sie schnellstmöglich Ihrem Arzt melden, da so die direkte Behandlung beginnen kann. Auch kann dabei festgestellt werden, ob die Verstopfung mögliches Symptom einer Erkrankung oder einer Medikamenten-Nebenwirkung ist.
Wie Aloe Vera wirkt
Das bekannte Gel zur äußeren Anwendung wird aus den Blättern der Aloe Vera gewonnen. Diese enthalten einen Milchsaft, der dann zu einem Gel aufbereitet wird und in der Kosmetik zum Einsatz kommt.
Für die innere Anwendung werden aus dem Milchsaft Extrakte gewonnen – so beispielsweise Aloin. Weitere Bestandteile des Milchsafts sind Bitterstoffe, Spurenelemente, ätherisches Öl und eine große Zahl an Vitaminen.
Da noch nicht ausreichend untersucht ist, wie und ob die Aloe Vera unserer Haut wirklich Feuchtigkeit spendet, können keine klaren Aussagen getroffen werden. Sicher ist jedoch, dass der Milchsaft der Heilpflanze eine Vielzahl an Spurenelementen und Vitaminen beinhaltet.
Nach dem Auftragen des Gels der Aloe Vera wird es zu einem gewissen Grad verdampft. Es entwickelt einen kühlenden Effekt und wird daher oft in After-Sun-Lotions verwendet, ebenso als natürliches Anti-Sonnenbrand Pflegemittel.
Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass die äußerliche Anwendung der Aloe Vera und der diversen Kosmetika, die sie als Bestandteil verwenden, unbedenklich ist.
Bei der inneren Anwendung – also beispielsweise als Abführmittel – ist das nicht der Fall. Wie in diesem Artikel bereits erwähnt, kann die Anwendung in verschiedenen Fällen durchaus gefährlich sein und sollte unter allen Umständen vermieden werden. Einige Beispiele:
Bei Darmverschluss, Blinddarmentzündungen, Reizdarm oder Morbus Crohn dürfen Sie die Aloe Vera als Abführmittel keinesfalls verwenden. Auch bei Magen-Darm-Beschwerden sollten Sie die Verwendung meiden und Kindern unter 12 Jahren den Zugang zu dem Mittel nicht erlauben. Schwangere und Stillende sollten ebenfalls auf die Verwendung von Aloe Vera als Abführmittel verzichten.
Sollten Sie dennoch versehentlich ein Abführmittel mit dem Inhaltstoff Aloe Vera überdosiert haben, achten Sie bitte auf folgende Anzeichen: Sobald Sie krampfhafte Bauchschmerzen oder anhaltenden Durchfall bekommen, suchen Sie umgehend einen Arzt auf. Es kann zu einem starken Wasserverlust des Körpers kommen und lebensgefährlich werden.
Achten Sie daher auf die Anwendungsdauer
Verwenden Sie Aloe Vera als Abführmittel nie länger als zwei Wochen. Wie erwähnt kann dies zu Darmträgheit führen und Probleme Ihres Wasser- und Elektrolythaushalts verursachen.
Trinken Sie immer reichlich, im Idealfall nur Wasser. Aber auch diverse Tees wie Kräutertee aus Kamille oder Fenchel sind angebracht.
Vernachlässigen Sie nicht die Wechselwirkungen
Die Wirkung verschiedener Medikamente kann durch die Einnahme von Aloe Vera beeinflusst werden. Zum Beispiel ist dies der Fall bei Diuretika (entwässernden Medikamenten), Antiarrhythmika (herzrhythmusregulierenden Medikamenten), Kortisonpräparaten oder Herzglykosiden (herzstärkenden Medikamenten).
Auch Nebenwirkungen sind zu beachten: Es kann in seltenen Fällen – ohne Überdosierung – zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Auch kann es passieren, dass Ihr Urin gelegentlich rotverfärbt ist. Dies ist jedoch ungefährlich.
Zusammenfassend lässt sich aussagen, dass die innere Anwendung wohlbedacht und nur in Absprache mit Ihrem Arzt erfolgen sollte. Die äußere Anwendung ist unbedenklich und kann vorteilhafte Wirkungen vorweisen.